Leonhard Wellenzohn ist aus voller Überzeugung Biobauer und er macht viel dafür, um sich und anderen Biobauern die Ökologisierung zu erleichtern.
Bereits 1994 stellt Leonhard seinen Familienbetrieb in der fünften Generation auf Bio um. Ungewöhnlich für die damalige Zeit, in der die meisten Bauern noch integriert anbauen. Seit 1999 ist Leonhard Obmann des Vereins Bio Vinschgau. Und mindestens genauso lange legt der zweifache Familienvater Wert auf Ökologisierung in seinen Apfelwiesen.
Am Rand der Wiesen liegen Steinhaufen, wachsen Haselnusssträucher und Bäume. An den Apfelbäumen hat Leonhard mehrere Nistkästen für Vögel angebracht und jedes Jahr macht er Blumen-Einsaaten für Insekten und Kleintiere.
Zusammen mit einem Südtiroler Unternehmen und den Biobauern im Vinschgau hat Leonhard einen neuartigen „Mulcher“ – eine Maschine zum Mähen und Aufarbeiten des Gemähten – entwickelt, der nur die Randstreifen mäht und die Einsaaten in der Mitte stehenlässt „So können wir den Blühstreifen bis kurz vor der Ernte wachsen lassen. Gleichzeitig säubern wir mit einem Unterstockmulcher die Baumstreifen von Gras“, erklärt der Apfelbauer. Auch ein sogenannter „Krümler“ wurde eigens gebaut. Dieser wühlt den Boden zwischen und direkt neben den Bäumen um. Eine Arbeitserleichterung, denn früher mussten die Biobauern diese Arbeit noch von Hand erledigen.
Auch bei der Ernte kommen bei den Wellenzohns moderne Maschinen zum Einsatz: eine Hebebühne und drei elektrische Handerntewägen.
Um die Arbeit zu erleichtern, setzen Leonhard und Sohn Hannes, der 2013 in den Betrieb eingestiegen ist, auf eine große Vielfalt resistenter Sorten. „So müssen wir nur wenig eingreifen, der Schorfbefall ist dabei die größte Herausforderung im Apfelanbau“, sagt Leonhard. In Zukunft möchten Vater und Sohn weitere Sorten anbauen und zusätzliche Ausgleichsnischen schaffen.