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27.02.2024

Aromenexplosionen & Apfelsommeliers

Der Südtiroler Apfel als sensorisches Erlebnis

Knackig. Fein. Fruchtig, süß, sauer, würzig, blumig. Mit all diesen Begriffen, lässt sich die Sensorik – also Aroma, Geschmack und Textur – der verschiedenen Südtiroler Apfelsorten beschreiben. Dabei wird schon auf den ersten Blick deutlich: Apfel ist nicht gleich Apfel. Die einzelnen Sorten hüllen sich in unterschiedliche Farben und Musterungen, von Kaminrot bis intensiv Grün, von marmoriert bis gestreift. Häufig wählen wir beim Kauf einfach ‚den schönsten‘ Apfel aus, ohne dabei genau zu wissen, wie er sich geschmacklich von anderen Sorten unterscheidet. Wenn du dich also auf Entdeckungsreise durch die Aromavielfalt der Apfelwelt begeben willst, um deine liebste Sorte zu finden, solltest du bei einer Apfelverkostung folgendes beachten:
  1. Teile den Apfel in Stück. Sieh dir seine Schale und das Fruchtfleisch an. Rieche am Apfel und nimm die verschiedenen Duftaromen war. Beiß ein Stück vom Apfel ab. Welches Geräusch macht der Apfel dabei? Ist der Apfel vielleicht besonders laut und knackig? Beim Kauen merkst du, wie saftig die Apfelsorte und wie fein das Fruchtfleisch ist.
  2. Richte deine Aufmerksamkeit auf den Geschmack der Frucht. Schmeckt der Apfel süß oder sauer? Irgendetwas dazwischen?
  3. Neben dem Geschmack sind vor allem die Aromen eines Apfels interessant. Diese werden in 7 Aromafamilien eingeteilt – Blumig, Würzig, Zitrus, Grün, Tropisch, Fruchtig, Trockenfrüchte – denen jeweils mehrere Einzelaromen untergeordnet werden. So kann ein Apfel der Aromafamilie Grün nach Gras, grüner Banane, Stangensellerie oder Basilikum schmecken, ein Apfel der Aromafamilie Fruchtig nach Melone, Pfirsich oder Birne.  
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Nun bist du bereit für deine erste Apfelverkostung. Zeit, deine Startelf – oder besser: Startdrei – zu nominieren.
  • Golden Delicious, Südtiroler Apfel g.g.A.: Besonders wenn er sehr reif ist, schmeckst du beim knackigen Golden Delicious die würzigen Noten nach Vanille und Anis. Aber auch die Aromen fruchtiger Birne, grünen Grases und Fenchels sind in dem süßen Apfel zu finden. Sein Äußeres schmückt ein helles Gelb mit einer roten Backe.

  • Granny Smith, Südtiroler Apfel g.g.A.: Der Granny Smith ist mit seiner intensiv hellgrünen, glänzenden Schale ein echter Hingucker. Geschmacklich ist er ein Paradebeispiel für einen säuerlichen Apfel. Er ist erfrischend saftig und knackig, hat eine feine Struktur. Seine Aromafamilie lässt sich schon auf den ersten Blick erahnen: Mit Geschmacksnuancen von grüner Banane und Kräutern und seinem Duft nach frisch gemähtem Gras ist der Granny Smith rundum ein ‚grüner‘ Apfel.

  • Fuji, Südtiroler Apfel g.g.A.: Süß, süßer, Fuji! Der Fuji hat eine gelb-grüne Grundfarbe, die von gestreiftem, glänzenden Rot überdeckt wird. Fruchtig süß im Geruch, sind die Geschmacksnuancen, die sich unauffällig in den Vordergrund stellen, hingegen der Aromafamilie Würzig zuzuordnen.

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Mit seiner intensiven Süße ist der Fuji auch der liebste Apfel von Michaela Hafner. Die ehemalige Leistungssportlerin absolvierte letztes Jahr mit 13 weiteren Teilnehmer:innen die Ausbildung zur Apfelsommelière – ein Programm, das es so derzeit nur in Südtirol gibt. Gemeinsam mit ihrem Mann betreibt Michael Hafner einen Apfelhof in Terlan. Angeleitete Apfelverkostungen bietet sie in verschiedenen Hotelfachschulen Südtirols an. Dabei nimmt sie die Schülerinnen und Schüler mit auf eine Reise durch die Aromen, Düfte und Texturen der Südtiroler Äpfel. Und auch beim Apfel-Schulprojekt ist sie dabei, im Rahmen dessen sie an Grundschulen spannende Geschichten rund um ihre Lieblingsfrucht und das Leben auf dem Apfelhof erzählt. Beides – Verkostungen und interaktive Unterrichtsstunden – sind Tätigkeiten, die den Alltag der frischgebackene Apfelsommelière bereichern. Und sie rundum erfüllen.

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© Fotos: IDM Südtirol/Südtiroler Apfelkonsortium/Armin Huber
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