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21.01.2022

Chice Mode-Accessoires aus Apfelleder

Die innovative und nachhaltige Erfindung von Hannes Parth

Aus dem Südtiroler Apfel lässt sich vieles machen: Von fruchtigem Apfelsaft über knackige Chips und feinem Püree bis hin zu Apfelessig. Aber wussten Sie, dass sich daraus sogar Leder herstellen lässt? Ob Jacken, Geldbeutel, Taschen oder Buchumschläge: mit Apfelleder ist fast alles möglich.

Der Kopf hinter diesem innovativen Projekt ist Hannes Parth, der eigentlich mehr durch Zufall auf das Apfelleder gestoßen ist. Er wollte etwas Neues und Nachhaltiges aus Äpfeln erfinden, ursprünglich einen natürlichen Klebstoff. Seine Recherche und Experimente führten ihn schließlich zur „Appleskin“, dem Apfelleder.

Basis dieses nachhaltigen Materials sind die Rückstände der Äpfel – also Schale, Stängel und Kerne, die nach der Verarbeitung zu Apfelsaft, Püree und Co. übrigbleiben. Dieser sogenannte Trester wird getrocknet und nach der Trocknung zu feinem Pulver gemahlen. Die Weiterverarbeitung zum Leder erfolgt in einer Kunstlederfabrik in Florenz in der Toskana. Dort wird die Apfelledermischung im ersten Schritt für mindestens vier Stunden angerührt, erst dann verbinden sich die Komponenten gleichmäßig miteinander. Die Masse muss auf einer Grundlage aus Baumwollstoff, Bambus oder recyceltem Polyester aufgetragen werden. Dadurch wird der Stoffuntergrund reißfest.

Für die Herstellung des Apfelleders werden lediglich drei Materialien verwendet, nämlich Lösungsmittel, biologisch abbaubarer Kunststoffersatz aus Milcheiweiß und der pulverisierte Apfeltrester.

Für die Fertigstellung muss die Stoffbahn mit einer Mischung aus dem Lösungsmittel und dem Kunststoff vorbehandelt werden. Erst nach dieser Vorbehandlung kommt der Apfeltrester dazu. Das Apfelleder besteht zu 100% aus abbaubaren und nachhaltigen Materialien.

Danach wird das Apfelleder gleichmäßig auf die Stoffbahn aufgetragen, je nach Verwendungszweck wird eine bestimmte Dicke vorgesehen. Das Lösungsmittel wird vor der Fertigstellung nochmal herausgewaschen, da das Leder ansonsten spröde und nicht elastisch genug wird. Im letzten Schritt werden die Komponenten bei 130° Celsius im Ofen verschmolzen. Dadurch wird das Apfelleder widerstandsfähig und wetterbeständig.

Und fertig ist ein Produkt, das nachhaltig und gleichzeitig innovativ ist. Die perfekte Verbindung aus Mode und Apfel.
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